Die Geschichte des Jabo-34 aus der Sicht der 22+58:  
     
  Der Flugplatz Memmingen wurde 1936 gebaut. Im II.Weltkrieg wurde der Platz intensiv genutzt und wurde zwischen März 1944 und April 1945 fünf mal Ziel schwerster Bombenangriffe.  
     
  Mit der Wiederbewaffnung in den Fünfzigern wurde das Jabo 34 (Jagdbombergeschwader 34) im Sommer in Memmingen (Bayern) 1954 gegründet. Anfangs flog man die F-84 Thunderstrike. Ab 1964 wurde das Geschwader auf die damals funkelnagelneue F-104G umgerüstet. Es wurden zwei Staffeln ausgerüstet. Die 22+58 gehörte zur zweiten Staffel.  
     
  Die 22+58 wird von Insidern als "Urgestein des Jabo 34" bezeichnet. Sie war eine der aller ersten F-104G in Memmingen und war bis zu Ihrer Ausmusterung 3.481 Flugstunden zuverlässig im Einsatz! Sie wurde als eine der letzten Maschinen stillgelegt.

Hier ein paar Info´s zum Jabo 34 und ein paar Bilder dazu:

 
     
  Die 22+58 flog bis Ende 1967 unter der Kennung DD+240. (DD = Jagdbomber 2xx= 2.Staffel 40=  40ste Maschine).  
     
  Die 100.000 Flugstunde des Geschwaders wurde 26.Februar 1968 erreicht! (Ein Foto dazu kommt noch.)  
     
  Die 1.000h Flugstunde von Detlev Kestermann war auf der 22+58: Gratulation, nachträglich !!  
     
 

 
     
  Die 1.000h Flugstunde von Jürgen Gundling war ebenfalls auf der 22+58: Gratulation, nachträglich !!  
     
 

 
     
  Beim Flugtag im Juli 1977 wurde die 22+58 aufgebockt im Hangar ausgestellt. Über ein externes Zusatzaggregat (rechts neben der Maschine) wurden die beiden Hydraulikkreise A+B mit Druck versorgt. Damit konnte man dem Publikum das Ein- und Ausfahren des Fahrwerks eindrucksvoll demonstrieren. Ausserdem liessen sich damit alle Klappen und Ruder bewegen. Das sehr schöne Foto wurde mit dankenswerterweise von Herrn Scheiner aus Ulm zur Verfügung gestellt:  
     
 

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  Beim Flugtag 1984 wurde auch die 22+58, inzwischen zum "Urgestein" des Geschwaders zählend, diesmal wieder in ihrem Element vorgeführt: In der Luft ! Auf dem Foto, ebenfalls von Herrn Scheiner, sieht man sie gerade beim Start. Man sieht die mit eingeschaltetem Nachbrenner weit geöffnete Nozzle des Triebwerkes und die auf Startstellung stehenden Vorflügel und Landeklappen:  
     
 

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  Dieses schöne Schwarzweißbild muß Ende siebziger oder Anfang der achtziger aufgenommen worden sein: Die 22+58 hatte schon die Elektronische Störanlage EL-70 installiert. Man erkennt sie unter anderem an der markanten senkrecht stehenden weißen Antenne hinter dem Cockpit. Sie diente dazu, Radargeräte von Flugabwehrraketen zu stören und der Maschine und den Piloten somit bessere Überlebenschancen zu geben:  
     
 

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(Dieses Bild wurde mir freundlicherweise von Siegfried Wache (AGL) zur Verfügung gestellt!)

 
     
  Auf diesem Foto steht die Maschine in den frühen achtziger Jahren auf dem südlichen Last Change Checkpoint und läßt sich ein wenig die "Sonne auf den Pelz brennen":  
     
 

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  Die Zeit der F-104 im Jabo 34 endet im Jahr 1987 nach 242.785 Flugstunden. Als letztes Geschwader wird das Jabo 34 auf die neue MRCA TORNADO umgestellt. Der Starfighter absolvierte bis dahin über 2,4 Millionen (!!) Flugstunden in der Luftwaffe. Am Anfang war die Verlustrate sehr hoch. Das hatte viele Gründe und nicht alle Abstürze waren technisch begründet.

Dividiert man diese Flugstunden durch die Zahl der 229 Abstürze, so hat der Starfighter 10.480 Stunden zwischen zwei Abstürzen. Für ein Militärflugzeug ein sehr guter Wert, der von den meisten anderen Flugzeugmustern NICHT erreicht wird bzw. wurde !!

In den letzten Einsatzjahren hatte man die meisten Probleme voll im Griff und die Piloten konnten sich nach eigenen Aussagen auf das Flugzeug sehr gut verlassen.
 
     
  Den Beinamen "Allgäu" hatte man dem Geschwader erst 1992 verliehen. Es ist lange Tradition, dass man den Geschwadern zu ihren Nummern auch noch zusätzlich Namen gibt: z.B. hatte das Jagdgeschwader 71 den Beinamen "Richthofen".

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  Im August 1985 verlor das Geschwader bei einer Kollision in der Luft in der Nähe von Babenhausen zwei TORNADOS. Zum Glück konnten sich beide Besatzungen mit den Schleudersitzen retten.  
     
  Im Jahr 2000 wurde beschlossen, auf Grund der geänderten Bedrohungslage seit dem Mauerfall 1989 und den zwingenden Sparmaßnahmen, den Standorte Memmingen im Jahr 2002 zu schließen.  Es wurde als letztes Jabo gegründet und als erstes aufgelöst.

Es gab zu diesem Zeitpunkt fünf TORNADO Geschwader. Der Standort Memmingen war der kleinste und fiel den Sparmaßnahmen wohl auch ein wenig aus politischen Gründen zum Opfer: Die Region Memmingen hat eine sehr gute mittelständische Wirtschaft und nur 3,5% Arbeitslosigkeit! Das war sicherlich auch mit ein Grund: Die Stadt und der Kreis Memmingen konnten es wohl eher verschmerzen....

 
     
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